atomstopp zur Energy Road Map 2050: Ewig die alte Leier von der "billigen" Atomkraft

15.12.11 - Atomkraftwerke sind massivst unterversichert

\"EU-Kommissar Günther Oettinger mag es wenden, wie er will: das heute von ihm vorgestellte Papier \"Energy Roadmap 2050\" unterstreicht mit dem Verweis auf neue Reaktortechnologien, mit denen die Atomindustrie das Sicherheits- und Abfall\"problem\" in den Griff bekommen kann und damit wohl zur "Beruhigung" der Bevölkerung beitragen kann, einmal mehr, dass man in der EU-Kommission durchaus immer noch ein Faible für die Atomenergie hat!", so Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich in einer ersten Reaktion.

"Dass in dem Papier aber die ewig gleiche Leier von der "billigen" Atomkraft bemüht wird und argumentiert wird, dass die Atomkraft zu niedrigen Strompreisen beiträgt, ist ein starkes Stück!", so Egger und Schweiger weiter und: "Die europäische Atomindustrie genießt Sonderrechte! Der Wettbewerb wird bewusst ausgeschaltet, von den Milliardenförderungen über den EURATOM-Vertrag ganz zu schweigen!"

Gerade die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat gezeigt, wer die Kosten für die Atomkraft und deren Auswirkungen zu tragen hat: die Bevölkerung. Die Schadenssumme von mehr als 300 Milliarden Euro kann die Betreibergesellschaft TEPCO nicht finanzieren, also werden die Kosten einfach der Allgemeinheit aufgelastet.

"Atomkraftwerke sind massivst unterversichert: in Tschechien haftet der Betreiber von Temelin und Dukovany mit einem Tausendstel der Schadenssumme von Fukushima! Wären die Betreiber von Atomkraftwerken verpflichtet, das Risiko eines Atomunfalls auch nur annähernd zu versichern, würde die Kilowattstunde Atomstrom über 2 Euro kosten!", so Egger und Schweiger weiter.

\"Die österreichische Bundesregierung kann jetzt ihr Antiatom-Engagement in Brüssel unter Beweis stellen und Initiativen für Chancengleichheit aller Energieträger starten. Der Beginn kann mit einer Initiative zur 100%-Versicherung aller potenziellen Schäden durch die Atomindustrie begonnen werden. Damit kommt man bei dem von der Bundesregierung propagierten europäischen Atomausstieg einen ganz entscheidenden Schritt voran und beendet die ewig alte Leier von der "billigen" Atomkraft!", so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625
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