atomstopp, Mütter gegen Atomgefahr: Tschechischer Atomausbau zur Freude Brüssels!

30.10.11 - Mit Energiefahrplan 2050 der EU verkommt europaweiter Atomausstieg zur reinen Utopie

"Wenn morgen Montag der tschechische Industrieminister Martin Kocourek die Ausschreibungsunterlagen für den Ausbau Temelins an das amerikanische Unternehmen Westinghouse, die französische Areva und das tschechisch-russische Konsortium Skoda und Atomstrojexport übergibt, werden in Brüssel bei EU-Energiekommissar Oettinger wohl auch die Sektkorken knallen! Schließlich bestätigt Tschechien mit seinem beispiellosen Atomkurs die Meinung von EU-Energiekommissar Oettinger: "Nuklearenergie leistet einen Schlüsselbeitrag für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2050 wird der Anteil an Atomstrom europaweit noch immer bei 18% liegen und sich damit nicht wesentlich verrringern.", nachzulesen im Entwurf für den Energiefahrplan 2050 der EU-Kommission, der als Projektionsgrundlage für künftige Gesetzesvorlagen dient und Mitte Dezember 2011 offiziell vorgestellt werden soll.", so Roland Egger , Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben! und Gabriele Schweiger, Obfrau von Mütter gegen Atomgefahr.

"Mit diesem Energiefahrplan 2050 der EU-Kommission sollen die Weichen unmissverständlich in Richtung "Atomkraft" gestellt werden und der europaweite Atomausstieg verkommt - wenige Monate nach dem Mehrfach-SuperGAU von Fukushima - zur reinen Utopie!", so Egger und Schweiger weiter.

"Österreich muss die Konsequenzen aus den verfehlten Vorgaben der Brüsseler Energiepolitik ziehen - und dazu gehört ein wasserdichtes österreichisches Atomstrom-Importverbot und der Ausstieg Österreichs aus der Europäischen Atomgemeinschaft EURATOM! Die Bundesregierung ist gut beraten, sich mit aller Vehemenz gegen die tschechischen Atompläne stark zu machen: Dass der Ausbau von Temelin mittels EU-widrigem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz durchgeboxt wird, ist ein Skandal! Eine umfassende Information der österreichischen Bevölkerung mit Anhörungen in allen Landeshauptstädten ist das Mindeste, das vom Temelin-Betreiber verlangt werden muss! Wir erwarten uns von der österreichischen Bundesregierung entsprechende Schritte - schließlich geht es um unsere Sicherheit! Von einem Atomunfall in Tschechien wären wir Österreicher_innen, wäre ganz Mitteleuropa unmittelbar betroffen!", so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 680 33 33 625

↑ Nach oben ↑