atomstopp: Tschechien will keine einheitlichen AKW-Stresstests!

11.05.11 - Was hat man in Temelin und Dukovany zu verbergen?

"Auf das Entschiedenste ist die Aussage des tschechischen Sonderbeauftragten für Energiesicherheit Vaclav Bartuska zurückzuweisen, wenn er dafür plädiert, die geplanten AKW-Stresstests nicht einheitlich durchzuführen, weil "es in Europa zu viele verschiedene Reaktortypen gebe und man ja auch keine einheitlichen Test fürs Motorräder, Autos und Lastwagen hätte!", reagieren Roland Egger und Gabriele Schweiger, Sprecher von atomstopp_oberoesterreich empört. "Dass Bartuska außerdem anregt, die nationalen Aufsichtsbehörden sollten die Tests durchführen, ist absolut inakzeptabel!"

"Uns würde interessieren, in welche "AKW-Kategorie - Motorrad, Auto oder Lastwagen?" der tschechische Sonderbeauftragte die Atomreaktoren von Temelin und Dukovany einreiht! Beim AKW Temelin ist klar: Die mit Österreich im Melker Abkommen vereinbarten Sicherheitsnachrüstungen sind bis heute nicht umgesetzt worden! Befürchtet man vielleicht, aus den AKW-Stresstests sicherheitstechnische Nachrüstungen? Beim AKW Dukovany ist klar: Das Kraftwerk hat kein Containment und bietet daher einen schwachen Schutz z. Bsp. gegen Flugzeugabstürze! Radioaktivität könnte ungehindert in die Umgebung gelangen! Die Reaktorblöcke in Dukovany sind baugleich zu den Reaktorblöcken in Greifswald in der ehemaligen DDR, die 1990 stillgelegt wurden!", so Egger und Schweiger weiter.

"Wenn morgen die nationalen Aufsichtsbehörden aller 27 EU-Mitgliedstaaten über die AKW-Stresstest beraten, muss eines klar sein: Die Tests sind von unabhängigen Institutionen durchzuführen, für alle Atomreaktoren nach gleichen Standard und unter Einbeziehung aller denkbaren Szenarien! Und daran wird sich auch Tschechien zu halten haben!", so Egger und Schweiger abschließend.

Weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Gabriele Schweiger + 43 664 390 77 09
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