atomstopp und Bürgerinitiative Umweltschutz: Liste der Temelin-Störfälle auf dem Prüfstand!

23.02.12 - Einstufung und öffentliche Meldung über Störfälle in Temelin müssen transparent erfolgen!

Den neuerlichen Zwischenfall im AKW Temelin vom vergangenen Wochenende nehmen der oberösterreichische Verein atomstopp und der tschechische Verein Bürgerinitiative Umweltschutz zum Anlass, von der staatlichen tschechischen Atomaufsicht in Prag und vom Umweltministerium in Wien eine Aufstellung aller meldepflichtigen atomaren Zwischenfälle im AKW Temelin anzufordern und einen kritischen Vergleich zu ziehen.

"Bereits im Jahr 2007 hatten wir leider feststellen müssen, dass 14 meldepflichtige Zwischenfälle, die aufgrund des Brüsseler Abkommens dem Umweltministerium in Wien zu melden gewesen wären, nicht gemeldet wurden. Die Begründung dafür war ganz simpel: Die Zwischenfälle wurden vorläufig mit der Stufe 0 der siebenteiligen INES-Skala zur Einstufung der atomaren Zwischenfälle bewertet, womit eine Meldung nach Wien nicht notwendig war. Erst im nachhinein - nach gründlicher Analyse durch die tschechischen Atomexperten - wurden diese 14 Ereignisse mit INES-1, also einer sicherheitstechnisch höheren Relevanz bewertet. Eine nachträgliche Meldung an das Wiener Umweltministerium erfolgte nicht.", so Roland Egger, Obmann von atomstopp_atomkraftfrei leben und Pavel Vlcek, Obmann der Bürgerinitiative Umweltschutz Budweis.

"Wir werden sehen, wie die Berichtspflicht aus dem Melker Abkommen seit 2007 umgesetzt wurde. Es ist prinzipiell nicht zu akzeptieren, falls Meldungen über Störfälle auch weiterhin einfach durch die Einstufung als Null-Ereignis unterlassen und im nachhinein doch als gefährlicher eingestuft wurden. Wir rechnen mit den ersten Recherche-Ergebnissen in der nächsten Woche!", so Egger und Vlcek abschließend.

weitere Informationen:
Roland Egger + 43 680 23 93 019
Pavel Vlcek + 42 0 777 00 62 41
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