Klimakiller AKW: Zu teuer

Atomkraft killt das Klima, denn sie ist...

  • ...zu teuer.

    Atomstrom konnte nie wirtschaftlich sinnvoll erzeugt werden. Derzeit kostet laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Strom aus Photovoltaik 2 bis 6 Cent, Atomstrom 14 bis 19 Cent pro kWh. Auch die Baukosten von AKWs laufen regelmäßig aus dem Ruder. Daher waren Meiler schon immer auf öffentliche Gelder angewiesen und konnten nur durch politische und wirtschaftliche Privilegierung finanziert werden, wie sie z.B. der EURATOM-Vertrag festschreibt.

    Der einzige Atommeiler, der im 21. Jahrhundert im ehemaligen Westeuropa fertiggestellt wurde, steht auf der finnischen Insel Olkiluoto und liefert seit April 2023 Strom. Bei Baubeginn 2005 wurden die Gesamtkosten dieses AKW mit 3 Milliarden Euro angegeben, tatsächlich hat es bislang 11 Milliarden gekostet.

    Noch desaströser entwickelten sich die Kosten beim AKW im französischen Flamanville. Bei Baubeginn 2007 war ein Preis von 3,3 Milliarden Euro vereinbart. Der staatliche französische Betreiber EDF ging nach den letzten verfügbaren Zahlen vom Dezember 2022 von 13,2 Milliarden Euro aus. Der Rechnungshof Cour des comptes kam schon 2020 unter Hinzurechnung von Zinskosten auf eine Gesamtsumme von 19,1 Milliarden Euro. Wie hoch die Kosten tatsächlich sein werden, ist nicht seriös abschätzbar, weil der Meiler noch weit entfernt von seiner Fertigstellung ist.

    Wenn offenbar schon die Baukosten nicht annähernd vorhersehbar sind, müssen die Kosten für den Jahrzehnte dauernden Rückbau von ausrangierten oder havarierten Atommeilern völlig im Dunkeln bleiben, ist doch dabei viel stark verstrahltes Material zu entsorgen und zu lagern. Sie werden letztlich von der Öffentlichkeit zu tragen sein.

    Auch bei bestehenden Anlagen ist die wirtschaftliche Seite desaströs. So waren im Sommer 2022 in Frankreich – der Atomstrom-Vorzeigenation – weniger als die Hälfte aller 56 Meiler im Betrieb. Teils lieferten die Flüsse aufgrund der Klimakrise zu wenig Kühlwasser, teils zwangen Korrosionsschäden zur Abschaltung. So kann es nicht verwundern, dass der staatliche französische AKW-Betreiber EDF 2022 einen Verlust von 18 Milliarden Euro machte.

    Trotzdem können einige wenige bei den riesigen Summen, die von der Atomindustrie bewegt werden, viel öffentliche Gelder lukrieren und tun alles, um das schmutzige Geschäft weiter am Laufen zu halten. Massiv gefördert werden sie dabei vom EURATOM-Vertrag. Dieser ist einer der Gründungsverträge der EU aus 1957. Er hat seither unverändert das Ziel „die Voraussetzungen für den raschen Aufbau einer mächtigen europäischen Atomindustrie zu schaffen“ und privilegiert die Atomindustrie völlig einseitig.

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  • ...zu langsam.

    Der Bau eines neuen AKWs dauert extrem lange.
    Wegen des hohen Altersschnittes der weltweit etwa 400 Meiler wird der Anteil von Atomstrom am Gesamtenergiebedarf von derzeit weniger als 5 % rasch zur faktischen Bedeutungslosigkeit herabsinken. Trotzdem versuchen Atomlobbyisten noch möglichst viel öffentliche Gelder herauszuschlagen.
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  • ...zu dreckig.

    Atomstrom verursacht gefährlich strahlenden Müll, der für 100.000e von Jahren sicher gelagert werden müsste. Auch ist er keineswegs CO2-neutral, sondern verursacht im Vergleich zu Windkraft etwa die 15-fache CO2-Belastung. Darüber hinaus schädigt der Abbau von Uran Mensch und Umwelt.
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  • ...zu gefährlich.

    Super-GAUs wie in Tschernobyl 1986 und in Fukushima 2011 gefährden ganze Länder und Regionen grenzüberschreitend und zeigen, wie unbeherrschbar Atomkraftwerke sind. Der kriegerische Beschuss des AKW Saporischschja in der Ukraine birgt ein hohes Risiko einer neuerlichen Nuklearkatastrophe.
    Darüber hinaus erhöhen Atommeiler das Risiko der Verbreitung von Atomwaffen.
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Atomkraft kann also keinen Beitrag zur Hintanhaltung der Erdüberhitzung leisten. Trotzdem versprechen die falschen Propheten der Atomlobby und ihr hörige Regierungen genau das, um an öffentliche Gelder heranzukommen. Schließlich lässt es sich bei den enormen Summen, die im Zusammenhang mit Atomkraftwerken bewegt werden, blendend verdienen.

Leider wird die lügnerische Botschaft vom sauberen Atomstrom von vielen nur zu gerne geglaubt, weil sie nichts ändern möchten. Zwar ist den allermeisten Menschen klar, dass wir schonender und sparsamer mit den natürlichen Ressourcen umgehen, den Ausbau erneuerbarer Energieträger beschleunigen und die gesetzlichen Grundlagen für wesentliche Energieeinsparungen herbeiführen müssen. Schließlich erreichen uns täglich Meldungen über die zunehmend zerstörerische Klimakrise und auch bei uns treten immer häufiger Hitzewellen und Dürren mit Ernteausfällen oder Überschwemmungen und Vermurungen ganzer Ort- und Talschaften auf.

Trotzdem hoffen viele wider besseres Wissen, nichts ändern oder einsparen zu müssen. Sie hören das Versprechen von der sauberen, reichlich verfügbaren Nuklearenergie nur zu gern und lassen die Atomlobby gewähren. Genau damit verhindern sie aber die notwendige, rasche Abbremsung der Erdüberhitzung, denn: Jeder Euro für Atomkraft fehlt beim Ausbau erneuerbarer Energieträger.

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